Atemtherapie

Ziele der Reflektorischen Atemtherapie:

Die Therapie versucht das Diaphragma (Zwerchfell) als Hauptatemmuskel in seiner Funktion zu fördern, um einen möglichst optimalen physiologischen Ablauf der Atembewegung zu erreichen. Durch einen möglichst störungsfreien Atemablauf bekommen viele Menschen mit Erkrankungen der Lungen und Atemwege effektive Unterstützung. Außerhalb der Atemwege profitieren auch andere Strukturen von der Reflektorischen Atemtherapie:
Der Tonus der Atem- und Atemhilfsmuskeln normalisiert sich. Dadurch werden Schmerzen in der atembeteiligten Muskulatur verringert.
Die Gelenkbeweglichkeit, besonders der Wirbelsäule, nimmt zu und auch die Dehnfähigkeit kontraktiler Strukturen und damit aller Strukturen, die mit der Muskulatur eine funktionelle Einheit bilden.
Das Erleben von Atmung und ihrer Veränderung ermöglicht eine differenzierte Wahrnehmung des eigenen Körpers, was zu einer psychischen Entspannung führt.
Über verschiedene Strukturen ist das Diaphragma mit den Organen des Bauchraumes verbunden. Über diesen Weg nimmt die Atembewegung direkten Einfluss auf andere Organsysteme des Rumpfes.

Grundprinzipien der Reflekotischen Atemtherapie:

Nach einer intensiven Wärmebehandlung am Oberkörper wird ein vorgegebener Ablauf von manueller Therapie sowie abschließender Atemgymnastik durchgeführt. Die Erwärmung schafft dabei ein ideales Milieu mit einer verstärkten Durchblutung. Die Variation der Grifftechniken löst durch gezielte schmerzhafte Verschiebungen an Haut und Muskeln eine nicht bewusste jedoch effektive Form der Atemveränderung aus. Als Abschluss der Therapie wird noch eine forcierte Atemeinheit initiiert, um die mobilisierte Atmung zu adaptieren. Ziel der therapeutischen Intervention ist eine Vertiefung der Atmung, Dehnung und Mobilisation des Muskel – Skelettapparates sowie Stimulation des vegetativen Nervensystems zur Regelung der neu erarbeiteten und bewussten Atemmechanik.

Einsatzgebiete der Reflektorischen Atemtherapie:

Obstruktive Atemwegsstörungen (Atemwegswiderstand ist erhöht) wie z.B. Bronchitis, Asthma bronchiale oder Zystische Fibrose.
Restriktive Atemwegsstörungen (Vital- und Lungenkapazität ist vermindert) wie z.B. bei einer Thorakalskoliose oder Morbus Bechterew.
Akute Lungenerkrankungen wie z.B. Pneumonie oder Tuberkulose
Störungen des Bewegungsapparates, besonders an der Wirbelsäule, bei degenerativen und rheumatischen Erkrankungen wie Morbus Scheuermann, Lumbalgien und Ischialgien.

 

Quellen: www.physiomed-bogenhausen.de, www.atemwegsliga.de

Bildquelle: www.netmoms.de